Suche
hdt-journal_Laerm_das_unterschaetzte_Risiko
Arbeitsschutz

Lärm: Das unterschätzte Umweltrisiko

Mehr denn je herrscht heute Einigkeit hinsichtlich der Notwendigkeit, Schadstoffe und Verbrennungsprodukte konsequent weiter zu reduzieren beziehungsweise gar nicht erst entstehen zu lassen. Oder – wie im Fall von Carbon Capture and Utilization – einzufangen und unschädlich zu machen respektive zu verwerten. Eine Art von Emission wird jedoch trotz aller Bemühungen um mehr Umwelt– und Gesundheitsschutz bis dato nur unzureichend adressiert: Lärm. Bereits vor Jahren bemängelte das Umweltbundesamt, dass das Bewusstsein für Lärm gesellschaftlich zu wenig ausgeprägt sei. Wer kann davon kein Lied singen? Man denke etwa an Gartenfeste, lärmende Rasenmäher oder die alljährlichen kostenlosen „Laubbläser-Konzerte“, mit denen ganze Siedlungen tyrannisiert werden. Vorzugsweise geschieht all das, wenn sich die Nachbarschaft eigentlich erholen will – zum Beispiel vom Lärm im Beruf. Doch wie heißt es schon in Schillers Wilhelm Tell: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“

Rücksichtnahme hilft bei Schallimmissionen nur bedingt

Die europäische Umweltagentur hat die Zahl der Menschen, die in Europa nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) regelmäßig gesundheitsschädlichem Lärm ausgesetzt sind, auf etwa 20 Prozent geschätzt. Die langfristigen Folgen sind hinreichend gut genug erforscht, um das einen Skandal nennen zu können. Die WHO selbst spricht vom zweitgrößten Umweltfaktor, der die Krankheitslast vergrößert. Auf Platz eins: Luftverschmutzung.

Während in manchen Kontexten Rücksichtnahme der Schlüssel zur Reduzierung von Lärmbelastungen ist, braucht es beispielsweise bei Gewerbe- und Industrieanlagen technische Lösungen. Eine entscheidende Voraussetzung ist hierfür natürlich die genaue Kenntnis der Entstehung und Ausbreitung von Schall sowie der verschiedenen möglichen Schallschutzmaßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen aus der TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm; eine Allgemeine Verwaltungsvorschrift in der Bundesrepublik Deutschland) und dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), in dem wiederum die TA Lärm ihre rechtliche Grundlage hat. All das spielt nicht zuletzt bei Genehmigungsverfahren eine Rolle. Meist machen diese bei geplanten technischen Anlagen eine schalltechnische Immissionsprognose unverzichtbar, anhand derer sich abschätzen lässt, inwieweit technische und organisatorische Maßnahmen zur Einhaltung von Richtwerten führen und unter welchen Auflagen die Genehmigung erteilt werden kann. 

Lärm aus Immissionsschutz- und Arbeitsschutz-Perspektive

Das HDT bietet seit Jahren eine ganze Reihe von Seminaren zu Fragen des Schallschutzes, der Lärmisolierung und der TA Lärm, die sich mit den Grundlagen und Möglichkeiten der Verringerung des Körperschalls (Körperschallisolierung) und der Reduzierung der Körperschallübertragung unter anderem im Maschinen- und Anlagenbau und Bauingenieurbereich beschäftigen. Zum Portfolio gehört ebenfalls der bundesweit staatlich anerkannte Grundkurs zum Erwerb der Fachkunde im Sinne der 5. BImSchV „Immissionsschutzbeauftragte“. Aber auch aus der Arbeitsschutz-Perspektive wird das Thema Lärm bei Deutschlands ältestem Weiterbildungsinstitut behandelt, zum Beispiel im Rahmen der großen jährlichen Arbeitsschutztagung.

Autor: Michael Graef, Chefredakteur HDT-Journal, 14.07.2022

Passende Schulungen

Neu
Praxisnahe Einführung zu Sicherheitsthemen, Problemen und Lösungen beim Umgang mit der Lithium-Technologie
Termine
09.04.24
Orte
hdt+ digitaler Campus
Facilitymanagement aus der Sicht der Verantwortlichen ist ein Expertenthema. Zahlreiche Verordnungen, Gesetze und technische Regelwerke sind zu beachten.
Termine
10.12.24–11.12.24
09.12.25–10.12.25
Orte
Essen
Notwendige Auffrischung gemäß der TRBS 1203 zur Aktualisierung der Fachkunde für zur Prüfung Befähigte Personen für Sicherheitsschränke
Termine
28.01.25
Orte
Essen
Qualifikation zum Einsatzleiter und Ausbilder für Erdbaumaschinen mit Praxisteil an Maschinen sowie Vermittlung der notwendigen Methodik und Didaktik
Termine
27.08.25–29.08.25
21.08.24–23.08.24
Orte
Stockstadt
Mehr Sicherheit im innerbetrieblichen Transport durch regelmäßige Fortbildung der Ausbilder von Flurfahrzeugführern mit Praxisteil
Termine
18.03.25
Orte
Essen
Sie werden zur befähigten Person ausgebildet, um betriebsintern Acetylenanlagen auf Sicherheit und Funktionsfähigkeit bewerten zu können.
Termine
13.05.25–14.05.25
28.11.24–29.11.24
Orte
Essen
Qualifikation zur Befähigten Person für Betreiber von Fördertechnik-Anlagen: BetrSichV, Grundlagen Stetigförderer, Inbetriebnahme, Wartung, Instandhaltung
Termine
02.12.24–03.12.24
11.03.25–12.03.25
02.12.25–03.12.25
Orte
Essen
Weiterbildung für befähigte Personen zur Prüfung an überwachungsbedürftigen Druckbehälteranlagen und Rohrleitungen.
Termine
11.11.24–12.11.24
07.04.25–08.04.25
10.11.25–11.11.25
Orte
Essen
PSA gegen Absturz ist lebensrettend! Die befähigte Person ist verantwortlich für die Überprüfung und Beurteilung der PSAgA gemäß des DGUV Grundsatz 312-906. Der eigene Wissensstand sollte regelmäßig aufgefrischt und aktualisiert werden.
Termine
04.11.24
Orte
Erftstadt
Sichere MRK-Systeme: Mensch-Roboter-Kollaboration durch die Roboter-Produktnorm DIN EN ISO 10218
Termine
17.11.25–18.11.25
Orte
Essen
Buchung
Veranstaltung:

{EVENT_NAME}

Termin:

{EVENT_DATE}

Preise:

{EVENT_TICKETS}

Gesamtsumme
0,00 €*