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Umweltschutz

Grüner Wandel: Nachhaltigkeit als Treiber der Veränderung von Geschäftsmodellen

Deutsche Unternehmen agieren immer nachhaltiger. Dass inzwischen sogar für rund 60 Prozent von ihnen die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit wichtige Treiber für die Veränderung ihrer Geschäftsmodelle und die Umgestaltung von Produkten und Dienstleistungen sind, zeigt eine repräsentative Befragung von 500 CEOs und Nachhaltigkeitsbeauftragen. Durchgeführt wurde sie von der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der ESCP Business School. 

Grüner Wandel als wirtschaftliche Chance

Der Studie zufolge sieht man in über der Hälfte der Unternehmen (53,3 Prozent) in den steigenden, auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Erwartungen der Kundschaft eine wesentliche Chance für die jeweiligen Geschäftsmodelle. In knapp vier von zehn Unternehmen werden zudem der grüne Wandel hin zur dekarbonisierten Wirtschaft und das Etablieren einer Kreislaufwirtschaft als Chancen betrachtet. 

Die Erwartungen der eigenen Mitarbeitenden sind für drei Viertel der Befragten ein weiterer entscheidender Faktor, wobei unter den Befragten keine Einigkeit darüber herrscht, ob Mitarbeitende im Veränderungsprozess eher hilfreich sind oder ein Risiko darstellen.

Selbstverstärkender Prozess?

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Bedeutung der Nachhaltigkeit für Unternehmen umso größer wird, je grundlegender die Transformation ausfällt. Offenbar ist der grüne Wandel eine Art selbstverstärkender Prozess. Allerdings ist Nachhaltigkeit kein Selbstzweck: Wirtschaftliche Interessen stehen bei den Veränderungsprozessen im Vordergrund.

Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten ganz vorn ist eine kleine, lediglich ein Prozent ausmachende Gruppe von „Transformatoren“, die sich bereits weitestgehend umgestellt haben. Ihnen folgen die „Innovatoren“ (15 Prozent). Fast zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) sind dabei, ihre Geschäftsmodelle als „Adaptoren“ anzupassen. Noch ganz am Anfang stehen die rund 21 Prozent „Basis-Unternehmen“. 

Reifegrad nachhaltiger Geschäftsmodelltransformation

Um den aktuellen Stand der Unternehmen zu bewerten, führt die Studie einen „Reifegrad nachhaltiger Geschäftsmodelltransformation“ als neues Maß ein. Auf einer Skala von 0 bis 1 (wobei 0 für das Fehlen von Veränderung und Nachhaltigkeitsausrichtung steht und 1 für stark transformative und nachhaltige Geschäftsmodelle) erreicht die deutsche Wirtschaft laut der Studie insgesamt einen Wert von knapp 0,4.

Potenzial für die Transformation noch immer groß

„Der Wandel von Unternehmen und die zunehmende Berücksichtigung von Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand“, sagt Florian Lüdeke-Freund, Professor für unternehmerische Nachhaltigkeit an der ESCP Business School. Die Geschäftsmodelle deutscher Unternehmen halten laut der Studie aber noch große Transformationsreserven. „Sie sollten in der Lage sein, in Zukunft zu einer nachhaltigen Wertschöpfung beizutragen“, so Lüdeke-Freund weiter.

Konkret sehen 70 Prozent der Unternehmen noch ungenutzte Möglichkeiten, einzelne Aktivitäten weiterzuentwickeln, während nahezu jedes zweite Unternehmen sogar die Chance sieht, sein komplettes Geschäftsmodell zu verändern.

Unterstützungsangebote gefragt

„Vor allem der breite Mittelstand macht sich auf den Weg. Deshalb ist es so wichtig, Unterstützungsangebote wie zum Beispiel Steuergutschriften oder Finanzhilfen zu machen, die Anreize für den nachhaltigen Umbau von Geschäftsmodellen schaffen“, erläutert Jakob Kunzlmann, Wirtschaftsexperte der Bertelsmann Stiftung. 

Die Rolle der Politik nehmen die Befragten allerdings als ambivalent wahr. Für fast die Hälfte der Unternehmen erschien die Politik in der Vergangenheit als Hemmnis. Für die Zukunft hoffen sie auf verlässliche Rahmenbedingungen. Acht von zehn Unternehmen sehen eine entscheidende Rolle von Politik und Regulierung für die zukünftige, nachhaltige Transformation ihrer Geschäftsmodelle. 

Weitere Informationen:
Bertelsmann Stiftung
www.bertelsmann-stiftung.de

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